Blasmusik in XXL

So 12.Juni – Frühjahrskonzert – Bericht

37. Frühjahrskonzert der Stadtkapelle Amorbach

am Sonntag, 12. Juni 2016

Bericht:

Unter der bewährten Leitung von Dirigentin Petra Stühler eröffnete die Kinderkapelle mit der „Sternpolka“ das 37. Frühjahrskonzert der Stadtkapelle Amorbach.

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge begrüßte anschließend der 1. Vorsitzende Herbert Schwing die vielen Gäste aus Amorbach und den umliegenden Gemeinden. Er bedauerte es doch sehr, dass das Konzert nicht, wie vorgesehen, im Fürstlich-Leiningenschen Reitschulhof stattfinden konnte. Hatten die Musikkapellen noch am Freitagabend ihre Generalprobe im Reitschulhof absolviert und dabei festgestellt, dass hier das Ambiente und die Akustik die idealen Voraussetzungen für ein Blasmusikkonzert boten, so musste die Vorstandschaft dann aufgrund des einsetzenden Regenwetters am Samstag doch schweren Herzens die Veranstaltung kurzfristig in die Aula der Grundschule verlegen.

Umso größer war jedoch die Freude, dass durch zusätzliche Umbauarbeiten während der vergangenen Pfingstferien die Akustik der neu hergerichteten Aula so verändert werden konnte, dass hier wieder, nach 5-jähriger Unterbrechung, das Frühjahrskonzert der Stadtkapelle stattfinden konnte.

In diesem Zusammenhang begrüßte Herbert Schwing besonders Fürstin Alexandra und Fürst Andreas zu Leiningen sowie die Bürgermeister Peter Schmitt und Wolfgang Härtel und bedankte sich jeweils für die kostenlose Bereitstellung der Konzerträume.

Weiterhin hieß er besonders Pfarrer Otto Aschenbrenner und Pfarrer Michael Etzel, Altbürgermeister Karl Neuser, die Ehrenmitglieder Elfriede Jirouschek, Georg Bauer und Rudolf Brußler sowie den Präsidenten und den Vizepräsidenten des Musikverbandes Untermain Berthold Rüth und Fritz Hofmann, herzlich willkommen.

Kinderkapelle:

Mit kleinen Anekdoten aus dem Kindermusikerleben führten Dirigentin Petra Stühler und ihr „junggebliebener Musiker“ Karlheinz Segeta anschließend durch das weitere Programm der Kinderkapelle.

Mit viel Eifer und großer Begeisterung boten die 22 Kinder aus den Musikvereinen Kirchzell, Watterbach-Breitenbuch, Reichartshausen-Neudorf, Schneeberg und Amorbach, gekonnt ihre Musikstücke dar. Nach dem Lied „You’ll be in my heart“ aus dem Disneyfilm „Tarzan” spielte Ida Schleyer bei der Amboss-Polka ihren ersten Solo auf dem Amboss. Nach dem Titel „Accidentally in Love“ aus der Filmmusik zu Shrek 2 beendete die Kinderkapelle dann sein Programm mit dem Frankenliedmarsch, der von den Zuhörern lautstark mitgesungen wurden.

Die ca. 250 Zuhörer honorierten die musikalische Leistung der Kinder mit viel Applaus und entließen diese natürlich erst nach einer Zugabe, dem „Baby Elephant Walk“, von der Bühne.

Herbert Schwing bedankte sich bei der Dirigentin Petra Stühler für ihre unermüdliche Arbeit mit den Kindern mit einem bunten Frühlingsstrauß.

Jugendkapelle:

Anschließend nahmen die 30 Musiker/innen des Jugendblasorchesters unter der Leitung ihrer Dirigentin Susanne Hock ihre Plätze ein.

Bereits mit dem Konzertmarsch „Algäuland“ stellten sie eindrücklich unter Beweis, dass sie ihre Hausaufgaben gemacht hatten und Dynamik, Rhythmik und Phrasierung der modernen Marschmusik beherrschen.

Bei der anschließenden Ballade „Yellow Mountains“ ließen besonders die Hörner, Posaunen und Tuben mit ihrem sauberen und sonoren Klang bei den Zuhörern das Gefühl aufkommen, sich auf einer erholsamen Wanderung in den Bergen zu befinden.

Mit dem folgenden Medley „Udo Jürgens (Best of)“ erinnerte das Jugendblasorchester mit den swingenden und rockigen Melodien in eindrucksvoller Weise an einen der größten Musiker des 20. Jahrhunderts. Deutlich war hier besonders die Spielfreude der Trompeten, Saxophone und Klarinetten herauszuhören.

Bei dem folgenden Solostück „Fiesta for Flutes“ waren dann sowohl die Flöten als auch der Schlagzeuger, Marcel Trabold, kaum noch zu bremsen. Die extravaganten rhythmischen Einlagen, mit denen er die flotte Solomelodie der Flöten verzierte, hatte der Schlagezeuger dabei offensichtlich nicht aus den vor ihm liegenden Noten, sondern seiner eigenen musikalischen Kreativabteilung entnommen.

Mit dem Polkahit „Von Freund zu Freund“ verabschiedete sich das Jugendblasorchester anschließend schon vom Publikum. Dabei eröffneten Timo Imhof am Flügelhorn und Florian Schwing am Bariton mit dem lyrischen Rubato diese wunderschöne Polka, bei deren fulminanten Finale Susanne Hock die jungen Musiker/innen des Jugendblasorchesters nochmals zur Höchstleistung animierte.

Das Publikum quittierte den eindrucksvollen Vortrag des Jugendblasorchesters mit lang andauerndem Applaus und forderte auch hier eine Zugabe.

Mit der Titelmelodie aus der amerikanischen Krimiserie „Hawai Five-O“ verabschiedete sich schließlich dann das Jugendblasorchester in die Pause.

Stadtkapelle:

Nach der Pause eröffnete die Stadtkapelle Amorbach unter der Leitung ihres Dirigenten Hubert Morawetz mit dem Konzertmarsch „Salemonia“ den 3. Teil des Konzertabends. Hier wurden die Konzertbesucher mit den strahlenden Fanfarenpassagen der Trompeten und Posaunen zum Anfang des Marsches und besonders mit dem fulminanten Schlussteil eindrucksvoll aus der Pause zurück in die Blasmusikwelt geholt.

Mit dem folgenden Konzertwerk „Wedding Ouverture“ ließ anschließend die Kapelle den Ablauf der Hochzeit eines jungen Brautpaars an der Moldau erklingen. Dabei wurden von den Musiker/inne/n besonders die Tanzepisoden, der Brautmarsch und die Romanze an der Moldau rhythmisch elegant und harmonisch ausgewogen vorgetragen.

Mit der Auswahl des Medleys „Wo die Wolga fließt“ hatte Dirigent Hubert Morawetz wohl wieder einmal sowohl den Nerv seiner Musiker als auch des Publikums getroffen. Den Vortrag der bekanntesten russischen Melodien wie dem Säbeltanz – Das einsame Glöcklein – Dr. Schiwago – Kalinka u.a. quittierte das Publikum mit einem lang anhaltenden Applaus.

Mit dem Konzertwerk „Concerto D’Amore“ verband das Blasorchester anschließend die drei verschiedenen Stilrichtungen Barock, Pop und Jazz. Die würdevolle Einleitung erklang dabei wie eine barocke Ouvertüre. Dem anschließenden Abschnitt im Pop-Stil folgte dann ein charaktervolles Adagio, aus dem sich dann eine Swing-Passage entwickelte. Das Werk endete schließlich mit der Wiederkehr des Adagioteils in abgewandelter Form.

Auch das nächste Konzertwerk „Deutschlandbilder“ verlangte von den Musiker/inne/n und dem Dirigenten höchste Konzentration. Galt es doch zehn verschiedene altbekannte typisch deutsche Volks- und Kinderlieder in spielerischer und scherzhafter Weise blasmusikalisch darzustellen. Die besondere Herausforderung für das Blasorchester war dabei, die teilweise rhythmisch doch schwierigen Übergänge zwischen den Liedern zu meistern. Dies gelang durchaus sehr ansprechend, so die Stadtkapelle für die Darbietung dieses Werks vom Publikum mit einem großen Applaus bedacht wurde.

Mit dem Konzertmarsch „Ungarns Kinder“ verabschiedete sich dann die Stadtkapelle von seinem Publikum. Dirigent Hubert Morawetz bedankte sich beim „besten Publikum des Abends“ für den reichhaltigen Applaus und die Treue zur Amorbacher Stadtkapelle. Ebenso bedankte er sich bei allen teilnehmenden Musikerinnen und Musikern für ihren großen Einsatz.

Nach 3 Zugaben endete schließlich das 37. Frühjahrskonzert der Stadtkapelle Amorbach.

16.06.2016, Fabian Morawetz